Zieh mich dir nach – Marielle – Gebetshaus Freiburg – aus dem Newsletter 22-09

Zieh mich dir nach…
 
So lauten die Worte des Hirtenmädchens Sulamit aus einem der Eingangsverse im Hohenlied. Wie du vermutlich weißt, kann das Hohelied auf verschiedene Weise interpretiert werden. Wenn ich im Folgenden von ihr und ihm spreche, dann meint das die Beziehung zwischen Braut und Bräutigam, die ein Bild für unsere Beziehung mit Jesus ist. Mir persönlich ist das Hohelied zu einem der kostbarsten Schätze der heiligen Schrift geworden. Heute will ich dir etwas von diesem Schatz weitergeben.
 
„Zieh mich dir nach, so laufen wir! Der König hat mich in seine Gemächer gebracht; wir wollen jauchzen und uns freuen an dir, wollen deine Liebe preisen, mehr als Wein; mit Recht haben sie dich lieb!“ Hohelied 1,4
 
Zieh mich dir nach… Es ist ihr ein Bedürfnis, von ihrem Geliebten gelockt zu werden, gerufen zu werden und ihm nachzugehen. Sie braucht seine Unterstützung darin, in seine Nähe zu kommen. Nur er kann ihr Zutritt verschaffen.
 
Zieh mich dir nach… Sie will sich von ihm mitnehmen lassen. Nichts ist ihr kostbarer als die Zeit im Verborgenen mit ihrem Geliebten. Dort, wo sie ungestört sein können, wo sonst niemand anderes ist, wo sie über die persönlichsten Dinge reden können und wo er ihr Geheimnisse verrät. Der innere Garten, in dem ihre Beziehung gestärkt wird.
 
Zieh mich dir nach… Sie ist sich bewusst, dass nichts und niemand anderes ihre tiefste Sehnsucht stillen kann als nur die Liebe ihres Geliebten. Von seiner Nähe, aus der Begegnung mit ihm will sie leben.
 
Zieh mich dir nach, so laufen wir! Zuerst braucht sie sein Ziehen, das Verweilen in seiner Nähe, das Auftanken bei ihm, die Küsse seines Wortes und das Erkennen seiner Liebe für sie. Das befähigt sie mit ihm und gemeinsam mit anderen für ihn zu laufen.

Die Quality Time mit ihrem Geliebten ist eines der ersten Dinge, worum sie bittet. Doch nur in der verborgenen Kammer zu sein, wäre ein Leben innerhalb der Komfortzone. Einige Verse und Kapitel weiter im Hohenlied lesen wir, dass sich die Braut auf das Abenteuer mit ihrem Geliebten einlässt. Der Alltag des Lebens zeigt allerdings, wie herausfordernd es ist in dieser Beziehung zu stehen. Sei es sich in seine Nähe ziehen zu lassen trotz des Mountain of Work, oder sei es zu laufen, auch wenn der Seele emotional überhaupt nicht nach Laufen ist. Dahingegen nur im äußeren Dienst zu laufen, würde auf Dauer bedeuten auszubrennen. Es gilt die Balance zu halten und jede Bewegung nach außen im inneren Garten der Verborgenheit gewurzelt zu wissen. Wo stehst du gerade in deiner Beziehung zu Jesus? Mehr im Laufen oder mehr im Verborgenen?
 
Alles Liebe,
Marielle

Entnommen aus dem Newsletter September 2022 des Gebetshauses Freiburg

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